Sie möchten den eigenen Unternehmenswert ermitteln lassen, um den Unternehmenserfolg zu sehen?

Gerade für IT-Systemhäuser gestaltet sich das oft als recht umfangreiche Maßnahme. Daher sollten Sie wissen, was den Wert grundsätzlich positiv oder negativ beeinflusst.

In unserer mehr als 10-jährigen Erfahrung und aus über 120 begleiteten Transaktionen haben wir eine ausgeklügelte Methode entwickelt, um speziell für IT-Systemhäuser den Unternehmenswert ermitteln zu können. Gleichzeitig werden wir aber jeden Tag danach gefragt, was den Unternehmenswert eines IT-Systemhauses beeinflusst. Natürlich liegt jeder Fall anders und ist individuell zu berechnen. Dennoch haben sich im Laufe der Zeit einige Faktoren herauskristallisiert, die den Marktwert eines IT-Systemhauses maßgeblich beeinflussen. Diese möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen:

Um es vorwegzunehmen: meistens wird angeführt, dass der Anteil an Dauerschuldverhältnissen (DSVs), also Verträge, Managed Services und Wartungsverträge, der Haupttreiber für die Ermittlung des Unternehmenswerts darstellen. Zweifellos ist dieser Betrag oder Anteil meist ein wichtiger Aspekt, aber ein konkreter Faktor für die Bestimmung des Preises ist er (aus mehreren Gründen) nicht!

Es gibt viele Unternehmen, die keinen hohen Anteil an DSVs haben und dennoch einen hohen Preis erzielen können. Diese Unternehmen zeichnen sich durch andere Faktoren und Vorteile aus: Partnerstatus bei Lieferanten, hoher Gewinn, besondere Qualifikationen der Mitarbeiter u.v.m.

Im Folgenden wollen wir Ihnen deshalb die wesentlichen Einflussfaktoren und den Zusammenhang zum Preis einmal vorstellen.

Umsatz:

Warum spielt der Umsatz überhaupt eine Rolle? Er gibt doch keinerlei Auskunft über Unternehmenserfolg und -misserfolg oder Gewinn und Verlust eines Unternehmens?! Das stimmt, und dennoch ist es für Investoren, Banken und M&A-Agenturen ein wichtiger Indikator. Investoren bzw. M&A-Agenturen haben ein Wachstums- und Größenziel, das am Umsatz gemessen wird. Und eine gewisse Marktbedeutung spiegelt sich auch immer in Größe und damit Umsatz wider. Wenn der potenzielle Käufer ein anderes (größeres) IT-Systemhaus ist, ist dieser Aspekt sicherlich weniger wichtig als für Investoren. Da die institutionellen Investoren aber derzeit die hauptsächliche Käufergruppe darstellen, ist dieser Punkt höher zu gewichten. Deshalb: frei nach Godzilla: „Size matters!“ Es gibt zwar keine direkte Korrelation zwischen Umsatz und Kaufpreis, aber grundsätzlich kann man schon sagen, dass bei der Unternehmensbewertung der Umsatz Multiple seine Daseinsberechtigung hat.

EBIT:

Der EBIT spielt bei Investments immer eine große Rolle, denn jemand, der Geld in ein Projekt investiert, ist immer auch an dem ROI (Return on Investment) interessiert, also welchen Gewinn (bzw. Zinssatz) das getätigte Investment bringt. Die Frage, wie lange es dauert, bis das investierte Geld wieder eingespielt ist, ist natürlich die zentrale Frage bei jedem Investment. Der EBIT ist daher i.d.R. auch der wesentliche Aspekt, wenn man den Unternehmenswert ermitteln lässt – insbesondere bei IT-Systemhäusern. Ein noch so schönes IT-Systemhaus ist ohne EBIT fast wertlos. Selbst wenn es positive Entwicklungsperspektiven in der Zukunft für den EBIT hat, würde jeder Käufer argumentieren, dass es dann sein Verdienst ist, dieses Potenzial zu heben und nicht das, des Verkäufers. Zentraler Aspekt bleibt die Frage, „wie lange es dauert, bis sich der Invest amortisiert hat“! Es ist deshalb wichtig, frühzeitig das steuerliche Optimieren (also Drücken) des Gewinns bleibenzulassen, und zumindest die letzten 3 Jahre vor dem Verkauf ordentliche Gewinne auszuweisen.

Mitarbeiter:

Oftmals ist ein wichtiger Grund für die Übernahme eines anderen Systemhauses der Bedarf an Fachkräften und gut ausgebildeten Technikern. Außerdem spricht ein großer Mitarbeiterstamm grundsätzlich für einen hohen Dienstleistungsanteil, der das meiste Potenzial für die Gewinnerzielung birgt. Natürlich macht es einen großen Unterschied, ob der Umsatz mit Hardware (und damit wenig Mitarbeitern), oder mit Dienstleistung und damit mit einem großen Stamm an Mitarbeitern erzielt wird. Bei Dienstleistern, wie es IT-Systemhäuser nun mal sind, sind das größte Kapital die Mitarbeiter, insbesondere die Menge der „guten“ Mitarbeiter, denn sie werden auch in Zukunft der Engpassfaktor im IT-Systemhaus-Bereich sein. Deshalb sind die Menge und die Qualität der Mitarbeiter ein entscheidender Faktor. Es lohnt sich also, frühzeitig in die Fortbildung und Zertifizierung der Mitarbeiter zu investieren.

Natürlich spielen auch noch viele andere Faktoren eine wichtige Rolle, um den Unternehmenswert ermitteln zu können. Zudem sind bei einer Unternehmensbewertung sinnvollerweise Zukunftswerte anzusetzen und nicht Vergangenheitswerte. Dennoch zählen diese drei Faktoren tatsächlich zu den Haupttreibern bei der Bewertung.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Tipps eine paar Hinweise gegeben zu haben, wie Sie sich im M&A-Umfeld erfolgreich bewegen können. Bei weiteren Fragen oder wenn Sie Unterstützungsbedarf haben, wenden Sie sich gerne an uns.

Bis dahin wünschen wir Ihnen den Erfolg des Tüchtigen.