Der neue Trend: EDV Dienstleister werden von ihren mittelständischen Kunden integriert

Interessant, nicht wahr? Doch was bewegt ein Unternehmen dazu, seinen EDV Dienstleister aufzukaufen?

Ganz offensichtlich haben diese Mittelständler auch bemerkt, dass derzeit ein großer Konzentrationsprozess am IT-Markt im Gange ist. Sie fürchten deshalb, dass der sie betreuende IT Service Dienstleister ebenfalls geschluckt werden könnte und sich damit die Art der Zusammenarbeit, die Qualität und die technologische Herangehensweise ändern könnte. Das möchten sie auf jeden Fall verhindern.

Hinzukommt, dass eben diese Mittelständler selbst auch häufig an der Hürde „Fachkräftemangel“ scheitern, in dem Bestreben, selbst eine kompetente IT-Abteilung aufzubauen. Natürlich bedarf es einer gewissen Größe, dass sich der Betrieb einer eigenen IT-Abteilung wirklich lohnt.

Aber selbst in dieser Größe ist es für diese Unternehmen auch nicht einfach, Mitarbeiter zu gewinnen. Der IT-Fachkräftemangel ist ein allgegenwärtiges Problem. Insbesondere die gut qualifizierten IT-Fachkräfte sind eben hier nicht zu finden, da sie ja den ganzen Tag nur auf das gleiche Netzwerk schauen und sich keine Anregungen in anderen Firmen holen können. Die Techniker der IT-Dienstleister hingegen müssen sich jeden Tag mit wechselnden Infrastrukturen ihrer Kunden auseinandersetzen und das Anforderungsportfolio ihrer Kunden auf ganzer Breite abdecken. Sie sind damit gezwungen, ein deutlich breiteres Know-how aufzubauen, als dies in der internen IT möglich ist. Deshalb sind die Mitarbeiter aus den IT-Systemhäusern sehr begehrt und am besten kauft man gleich die ganze Firma.
Bei einem solchen „Sicherungs-Kauf“ gibt es aber ein paar Besonderheiten, die man kennen sollte:

  • Als Erstes ist dies die Kaufpreis-Kalkulation:
    Natürlich kalkulieren diese Käufer gänzlich anders als Investoren oder Wettbewerber. Diese Käufer denken zum einen in einer „Make-or-Buy“-Logik, d.h. was würde es mich kosten, mühsam und zeitaufwendig eine solche Abteilung aufzubauen, inkl. möglicher Headhunter-Prämien. Zum anderen spart man sich dadurch ja auch den Gewinnanteil, der für den Kunden im Betriebsergebnis steckt.
  • Das Budget:
    In der Regel sind die Käufer mittelständische Unternehmen, die einen Umsatz bis zu 500 Mio. Euro machen und 500 Mitarbeiter haben. Diese Firmen verfügen in der Regel auch über deutlich höhere Investitionsvolumina als ein EDV Dienstleister bzw. IT-Systemhaus, das über den Zukauf eines Wettbewerbers nachdenkt. D.h. dass diese Käufer verhältnismäßig hohe Kaufpreise bezahlen, die auch eine strategische Kaufpreiskomponente enthält.
  • Die eigene zukünftige Perspektive:
    Bisher war in allen uns bekannten Fällen eine Bedingung der Käufer, dass der abgebende Unternehmer selbst auch noch weiterhin einen gewissen Teil der Gesellschaftsanteile behält, um sicherzustellen, dass das Engagement für den IT-Bereich erhalten bleibt. Zudem soll damit erreicht werden, dass auch das Know-how und die anderen Mitarbeiter an Bord bleiben. Nur so kann das Ziel – dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken – realisiert werden.
  • Selbständigkeit:
    In aller Regel bleibt der IT-Dienstleister als separate Firma mit eigenem Brand erhalten und behält auch weiterhin weitere externe Kunden. Damit soll erreicht werden, dass die Innovationskraft und „Körperspannung“ des IT Service Dienstleisters erhalten bleibt. Dies betrifft auch den abgebenden Inhaber, der als wesentlicher Motor für Know-how und Innovation unbedingt erhalten bleiben soll.

Es kann also durchaus Sinn machen, seine Kundenkartei einmal nach solchen Schwergewichten durchzusuchen und die Abhängigkeit Ihrer Kunden von Ihnen einmal genauer zu betrachten, denn sie könnte ein Indikator dafür sein, ob Ihr Kunde bereit ist, Sie als EDV-Dienstleister bzw. Systemhaus zu übernehmen.

Die Zeit für einen Verkauf ist besser denn je und viele Käufergruppen drängen in den Markt. Sicher ist der ein oder andere von Ihnen auch schon angesprochen worden. Wenn ja, dann wenden Sie sich gerne an uns, um Sie in diesem wichtigen und schwierigen Prozess zu begleiten, denn mit keiner anderen unternehmerischen Entscheidung kann man so viel Geld gewinnen oder verlieren, wie mit dem Unternehmensverkauf.

Deshalb: Sprechen Sie uns an, wenn Sie eine Option in dieser Richtung erhalten; wir beraten Sie neutral, wie diese zu bewerten ist.

Bis dahin wünschen wir Ihnen den Erfolg des Tüchtigen!